Die weibliche Anatomie

Ich werde heute mal mit den Basics starten, damit sich auch alle im Begrifflichkeitsdschungel rund um Vulva, Muttermund, GPunkt, Klitoris und Co auskennen.

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So einzigartig und individuell wie jede/r einzelne von uns ist, so besonders ist auch das Aussehen unserer Geschlechtsorgane. Beginnen wir mit den Venuslippen. (Warum ich sie Venus- und nicht Schamlippen nenne? Ganz einfach, weil es nichts gibt wofür man sich schämen muss. Auch Audrücke wie „Die Scham“ oder „Schamhügel“ gehören meiner Meinung nach aus jedermanns/jederfraus Wortschatz verbannt! ) Es gibt die grossen oder äußeren Venuslippen und die inneren oder kleinen. Bei manchen Frauen sieht man die inneren kaum, bei anderen wiederrum sind sie ausgeprägter und hängen heraus. Die grossen Venuslippen reichen vom Venushügel bis zum Damm, verdecken Klitoris, Harnröhrenöffnung und Scheideneingang (sie sind quasi die Beschützerinnen eben dieser) und bilden die Venusspalte.

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In Pornos sieht man häufig Menschen mit einer Venusspalte bei welcher die inneren Lippen und die Klitorisvorhaut nicht sichtbar sind, was bei vielen Frauen zu Verunsicherung und in Extremfällen zu operativen Eingriffen führt, bei welchen die kleinen Venuslippen gekürzt werden. Lasst euch gesagt sein, es ist völlig in Ordnung wenn die kleinen Lippen hervorschauen oder auch heraushängen. Dies variert von Person zu Person. Die inneren Venuslippen begrenzen seitlich den Scheidenvorhof (das ist das Areal rund um die Scheidenöffnung) und treffen an der Klitoris zusammen. Dort formen sie die Bändchen der Klitoris, welche teilweise oder ganz von der Klitorisvorhaut verdeckt wird. (Mehr zum Thema Klitoris gibt es ein anderes Mal in einem Beitrag zum klitoralen Orgasmus)

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So, und jetzt wird es ein bisschen kompliziert. Hier geht es jetzt um die Begriffe Vulva, Scheide und Vagina. Habt ihr gewusst, dass diese drei Wörter nicht das selbe bezeichnen? Vulva beschreibt nämlich nur das äußere der weiblichen Geschlechtsorgane. Also Venushügel, Venuslippen, Klitoris UND Scheidenvorhof.Spannenderweise spielt die Vulva bei der sexuellen Erregung einer Frau eine tragendere Rolle als die Vagina. (Ja liebe Menschen, kümmert euch in Zukunft liebevoll um diesen Bereich 🙂 ) Die Scheide oder Vagina ist hingegen nur das schlauchförmige Teil, dass den Muttermund mit dem Scheidenvorhof verbindet. Also werden die Begriffe in der Alltagssprache meist falsch verwendet.

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Generell gibt es sehr wenig Bezeichnungen für das weibliche Geschlechtsteil, die nicht vulgär oder abwertend klingen. Bei Muschi und Pussy denke ich eher an Pornos. Der tantrische Begriff „Yoni“ ist zwar süss, aber für viele Menschen auch nicht passend. Mich würde interessieren, welche Bezeichnungen ihr für das weiblichen Geschlechtsorgane verwendet? Ich persönlich finde ja „Vulvina“ ein sehr hübsches Wort.

Abschließend möchte ich noch zu einem spannenden Thema kommen, zu welchem immer wieder viele Fragen auftauchen. Was und wo ist eigentlich dieser GPunkt? Gibts den wirklich? Wie fühlt sich der an? Wie finde ich den? Wie stimuliere ich den? usw. Die Gräfenberg – Zone (benannt nach dem Gynäkologen Gräfenberg, der auf diese Region aufmerksam wurde) befindet sich etwa drei bis fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt an der Scheidenvorderwand. (also Richtung Bauchdecke) Dieser Bereich fühlt sich an wie eine abgeflachte Halbkugel mit einer Vertiefung in der Mitte. Im Gegensatz zur übrigen Scheidenwand ist das Gewebe hier rauh, schwammig, gerippt oder hart. Auf jeden Fall nicht glatt. Selber ist es eher schwierig den G-Punkt zu erreichen. Mithilfe einer zweiten Person kann man leichter suchen. Dazu ist die Rückenlage sehr gut geeignet. Der zweite Mensch führt dann zwei Finger in die Vagina ein, krümmt diese nach oben und drückt leicht an der Bauchdecke.

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Sehr oft wird gleichmässiger Druck wechselnd mit Ruhephasen stimmulierender empfunden als Reibung. Wer den G-Punkt nicht findet braucht nicht enttäuscht sein. Es ist von WissenschaftlerInnen umstritten ob es diese Zone überhaupt gibt. Und selbst wenn du deinen G-Punkt oder den deiner Partnerin findest heisst es noch lange nicht dass sich die Stimulation dann auch schön anfühlt. Es kann auch als unangenehm oder sogar abturnend empfunden werden. Dem G-Punkt werde ich aber sicherlich auch einmal einen eigenen Eintrag widmen. Vorerst mal wünsche ich euch viel Spass beim Suchen 🙂

So, hier mal soweit die Grundlagen die weibliche Anatomie betreffend, damit sich alle LeserInnen bei zukünftigen Einträgen auskennen.Ich hoffe ich konnte alles halbwegs klar erklären und mein zeichnerischen Talent ist nicht allzu schlecht ausgeprägt. Im nächsten Post kommt dann die männliche Anatomie dran.

XoXo, Conny

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