Gestern habe ich an einem super interessanten Blogger Workshop der Apothekerkammer zum Thema Heilpflanzen für Frauen teilgenommen. Sehr spannend was wir da Alles erfahren und zusammengemixt haben.
Zwei der Rezepte findet ihr dann weiter unten.
Zuerst etwas Allgemeines: Frau kann diverse Heilpflanzen selbst in der Natur sammeln, aber es ist zu beachten, dass hierbei unklar ist, wieviel Wirkstoffe, ätherische Öle und auch Schadstoffe die gesammelten Pflänzchen tatsächlich enthalten. Also wer auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich sämtliche Zutaten aus der Apotheke des Vertrauens. Heilpflanzen aus der Apotheke müssen Arzneibuch-Qualität besitzen und es ist somit gewährleistet dass eine bestimmte Wirkstoffmenge darin vorhanden ist.
Wer von euch liebe Leserinnen kennt das nicht? Schlechte Laune, nah am Wasser gebaut und einfach generell unausgeglichen und gereizt kurz vor der Menstruation. Kurz: PMS. (=Prämenstruelles Syndrom) Wenn Östrogene und Progesteron in dieser Phase des Zyklus Party machen, der Serotoninhaushalt im Keller ist, dann fühlen wir uns oft selber gar nicht wohl mit uns. Deshalb ist das erste Rezept dass ich euch vorstellen eine Teemischung, die die Balance etwas herstellen soll. (Ja liebe Männer bzw Menschen, hört gut zu: Habt ihr einmal im Monat ein zickendes, unrundes, grantelndes, weinerliches Exemplar zu Hause könnt ihr lieb sein und unterstützend einen Tee zusammen mischen. Frau wird es euch danken.)
Frauen Balance Tee
- 20g Kamillenblüten
- 20g Schafgarbe
- 10g Melisse
- 10g Frauenmantel
- 10g Hirtentäschel (optional)
Am Besten gibt man alles in ein hübsches Glasgefäss, schüttelt es ordentlich und fertig.
Zum Zubereiten des Tees nimmt frau 2 TL, übergiesst diese mit einem 1/4 l kochendem Wasser (wichtig ist kochendes Wasser damit sich die ätherischen Öle lösen können) und lässt dies zugedeckt (wichtig, damit die ätherischen Öle sich nicht verflüchtigen) 10 Minuten stehen. Anschliessend abseihen und geniessen. 2-3 Mal täglich genossen klappt es dann hoffentlich auch mit der inneren Balance etwas besser.
Kurz noch was zu den einzelnen Pflanzen (damit ihr auch wisst, wieso ihr gerade aus diesen Tee machen sollt)
Die Kamille wirkt krampflösend und ist deshalb bei Regelkrämpfen und Unterleibsbeschwerden toll. Kann also sicher auch vor der Regel gegen Zwicken und Zwacken nicht schaden.
Krampflösend wirkt auch die Schafgarbe. Weiters enthält diese Steroine, die ähnlich wie Hormone wirken und helfen, den Monatszyklus zu regulieren und starke Blutungen zu normalisieren. Auf das Nervensystem hat sie eine ausgleichende Wirkung. Ausserdem enthält Schafgarbe Phytohormone, die ähnlich wirken wie das menschliche Progesteron.
Die Melisse (bzw.eigentlich ihre Blätter) hat einen beruhigenden Effekt auf die Nerven. (Tipp: Vielleicht gibts ja einige unter euch, die Leidensgenossinnen sind und oft kurz vor der Periode mit einem labilen Immunsystem zu kämpfen haben und Lippenherpes bekommen. Hier hilft die Melisse in Salbenform sehr gut, oder als Tinkur oder auch innerlich als Tee grtrunken auf Grund ihrer antiviralen Wirkung)
Frauenmantel wirkt allgemein regulierend auf den weiblichen Hormonspiegel und kann Stimmungsschwankungen während der Regel und auch Beschwerden in den Wechseljahren positiv beeinflussen. Bei schmerzhafter, ausbleibender oder zu starker Menstruation hat Frauenmantel einen ausgleichenden und entkrampfenden Einfluss. Auch beim Prämenstruellen Syndrom kann er helfen. (Achtung: In der Schwangerschaft sollte frau darauf verzichten, die Frauenmantel die Gebärmutter stimuliert)
Das Hirtentäschel regt die Muskeln der Gebärmutter zur Zusammenziehung an und wirkt menstruationsfördernd.
(Achtung: Nicht in der Schwangerschaft anwenden da es wehendfördernd wirken kann.) Auf die Menstruation hat das Hirtentäschelkraut eine doppelte Wirkung, die sich scheinbar widerspricht.Die Menstruation wird gefördert und ausgelöst, wenn sie jedoch zu stark ist, wird die Blutung gestillt.
Das zweite Rezept dass ich sehr toll finde ist für unbeschwerte Tage. Fiesen Menstruationskrämpfen wird damit der Kampf angesagt.
Mentruations-Öl
- 25g Jojobaöl
- 5g Nachtkerzenöl
- 2 Tropfen röm. Kamille
- 3 Tropfen Lavendel
- 2 Tropfen Majoran
- 2 Tropfen Melisse
- 1 Tropfen Muskatellersalbei
Also Basisöl wird Jojobaöl (ist genau genommen ein Wachs und super gut haltbar) verwendet und zusätzlich Nachtkerzenöl. (dieses hat praktischerweise eine entzündungshemmende Wirkung)
Nach und nach werden dann die ätherischen Öle hineingetropft.
Das fertige Öl kann frau in kreisenden Bewegungen auf den Unterbauch einmassieren (oder einmassieren lassen). Mit einem Wolltuch abdecken, eventuell noch eine Wärmflasche dazu und ab auf die Couch mit einer Kuscheldecke und einer Tasse Tee.
Über die römische Kamille habe ich in einem Aromatherapie-Buch gefunden dass sie bei sehr hysterischen Frauen in Verbindung mit Lavendel gut wirkt. Sehr nette Aussage. Tz. Es wird ihr eine krampflösende, menstruationsfördernde und schmerzstillende Wirkung zugeschrieben.
Lavendel ist ein wahrer Alleskönner und wird hier auf Grund entspannenden und stressmildernden Eigenschaften eingesetzt.
Zur Melisse hab ich oben ja schon was geschrieben.
Majoran wirkt entspannend auf die Muskulatur.
Last but not least kommt Muskatellersalbei ins Menstruations-Öl. Er soll Frauen mit einem unregelmässigen Zyklus behilflich sein und bei PMS hilfreich sein. Das äther.Öl enthält das Phytoöstrogen Sclareol, dessen östrogenartige Wirkung den Hormonhaushalt ausgleicht. Auch Regelschmerzen und Krämpfe sollen mit diesem Öl gelindert werden. (Kleiner Exkurs: Muskatellersalbei hat auch eine aphrodisierende Wirkung. Dies liegt an der Kombination aus dem stressreduzierenden Linalool und dem hormonausgleichenden Sclareol. In einer Duftlampe, als Bestandteil eines Massageöls oder als Badezusatz ist also für ein heisses Liebesleben gesorgt.)
Mit ätherischen Ölen sollte man_frau aufpassen, weil viele gestreckt oder gemischt sind. (Erkennt man meist am Preis. Deshalb am besten in der Apotheke besorgen. Primavera hat sehr gute ätherische Öle)
Viel Spass beim Zusammenmischen und Wohlfühlen.
LiGrü, Conny