Die weibliche Ejakulation

Schon in alten indischen Liebeslehren wird die Ejakulation der Frau beschrieben. Also schauen wir uns dieses Phänomen mal etwas genauer an.  Einige Frauen berichten von Flüssigkeitsemission während des Orgasmus. In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:

  1. Ist diese Flüssigkeit wirkliche eine Ejakulation?
  2. Wo kommt diese Flüssigkeit her?
  3. Wieso ejakuliert nicht jede Frau?

Es gibt die Paraurethraldrüsen, auch Skene Drüsen genannt. Hin und wieder findet sich auch der Begriff „prostata femina“, also weibliche Prostata. Obwohl bereits vor über 2000 Jahren Beschreibungen der Prostata der Frau zu finden sind, hat sich die Bezeichnung Paraurethraldrüsen/Skene Drüsen durchgesetzt. Die Existenz der weiblichen Prostata ist immer noch unklar. Laut Studien findet sich bei 50% aller Frauen Prostatagewebe. Wenn es also eine weibliche Prostata gibt, dann handelt es sich um eine Geschlechtsdrüse, die hinter der Klitoris, außerhalb der Harnröhre und direkt in der Nachbarschaft der Vagina zu finden ist. Die Prostata ist dann somit das Harnröhrenschwellgewebe und verfügt über viele Drüsen und Gänge, die rund um die Harnröhre und um die Harnröhrenöffnung in die Schleimhaut müden. Das Ejakulat tritt dann aus neben der Harnröhre befindlichen Ausgängen aus (das sind die Skene Drüsen).

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Embryologisch entwickelen sich die weibl. und männliche Prostata gleich. (Da sich praktisch zu  jedem männl. Organ embryologisch  ein weibl. Gegenstück findet, ist das Vorhandensein einer weibl. Prostata ja fast logisch.) In der embryologischen Literatur wird erklärt, dass sich die Vorsteherdrüse (Prostata) beim männlichen Embryo im ca. dritten Schwangerschaftsmonat entwickelt wird. Beim weiblichen Embryo hingegen wird diese Drüse nur wenig ausgereicht und der Drüsenkörper (Skene Drüsen) bleibt nur in Ansätzen angelegt.

Dies ist auch der Grund warum nicht jede Frau ejakulieren kann. Es gibt eben eine grosse anatomische Variabilität des Drüsenkörpers. Nicht jede Frau besitzt eine fähige Drüse, die ejakulieren kann.  Frauen die über genug Prostatagewebe verfügen dürfen sich also glücklich fühlen. Es ist nun  mal geklärt, WO das Ejakulat denn herkommt.

Wie kann man also nun die weibliche Prostata stimulieren? Richtig! Über den „G-Punkt“. Eigentlich ist dieser ja gar kein Punkt, sondern eine ca.7-10cm, fingerlange Fäche. Dieses Schwellgewebe beginnt bei der Harnröhrenöffnung und erstreckt sich rund um die Harnröhre ins Innere der Vagina.

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Ca. 4-5 cm vom Scheideneingang (Richtung Bauchdecke tasten und fühlen) entfernt sind die meisten Frauen am empfindsamsten und hier ist das gerippte Gewebe, welches sich auch hart anfühlen kan, gut ertastbar. Bei der Stimulation dieses Bereiches kann das Gefühl ausgelöst werden, die Blase entleeren zu müssen. (Kein Wunder, die liegt ja auch gleich daneben) Wenn über dieses Gefühl hinweg gegangen wird und frau los lässt, kann es zu einer Ejakulation kommen. Viele Frauen schämen sich aber wenn sie ejakulieren und unterdrücken dies deshalb. Weiters gibt es auch eine hohe Dunkelziffer an weiblichen Personen welche Ejakulationen erleben, aber aus Schamgefühl nicht darüber sprechen, womit es auch keine aussagekräftigen Zahlen darüber gibt, wie viele Frauen zur Ejakulation fährig sind.

Was ist das weibliche Ejakulat denn nun genau? Es wurde lange Zeit angenommen dass es sich um Urin handelt. Ejakulierende Frauen wurden zum Teil sogar bezüglich Inkontinenz behandelt. Diese milchig bis hellgelbe Flüssigkeit hat einen hohen Prostataphosphatase-Gehalt. (kommt in der männlichen Spermaflüssigkeit vor) Weiters enthält das Ejakulat Calcium, Glukose und das Hormon Serotonin. Je nachdem was frau gegessen hat, wo sie sich im Menstruationszyklus befindet oder welche Lebensweisen sie pflegt, ändern sich auch der Geschmack und der Geruch dieses Liebessafts.

Im selben Atemzug mit der weiblichen Ejakulation wird oft das „Squirting“ genannt. Dabei handelt es sich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aber bei den austretenden Flüssigkeiten um zwei unterschiedliche. Laut einer franz.Studie aus dem Jahr 2014 (bei der per Ultraschall die Blase der Frauen während des Sekretausstosses kontrolliert wurde und die abgesonderte Flüssigkeit biochemisch analysiert wurde) entsteht das Sekrekt, welches bei der weibl. Ejakulation austritt ,wie oben beschrieben, in der „Prostata“ (Skene Drüsen). Es ist auch nur eine kleine Menge. Die oft grosse Menge an Flüssigkeit, die beim „Squirting“ (engl für Spritzen) austritt, stammt aus der Blase und ist also Urin. Es können bis zu 0,2 Liter rausgespritzt werden. (Sieht man oft in Pornos)  Squirting und weibliche Ejakulation können aber auch gemeinsam auftreten.

Nachdem beim Suqirting Urin ausgestossen wird, müsste prinzipiell jede Frau „abspritzen“ können. Voraussetzungen hierfür sind starke Erregung und völlige Entspannung.

Eine Antwort auf „Die weibliche Ejakulation“

  1. ja ich bin ja leider nur ein Mann und kann da nicht mitreden außer wie es mit meiner Frau ist.
    Wäre sehr schön wenn sich andere Frauen darüber äußern, wie sie es erleben und ob es eher angenehm oder unangenehm ist.
    LG Detlef

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